PMS – Die Tage vor den Tagen

Achtung PMS – Zone
Das Prämenstruelle Syndrom und die Tage vor den Tagen

Was früher als Launenhaftigkeit oder Unpässlichkeit der Frauen abgetan wurde, ist heute wissenschaftlich belegt: PMS ist die Folge von hormonellen Verschiebungen. Die Schulmedizin verordnet hier meistens „die Pille“: Also synthetische Hormone. Sie soll das Wundermittel gegen mehr als 150 Symptome sein, die heute mit PMS in Verbindung gebracht werden. Die Statistik belegt sogar, dass Unfälle und Suizidversuche häufiger in die PMS-Phase des Monatszyklus fallen.

Was genau ist nun die Ursache von PMS?

Prämenstruelle Beschwerden treten nur in der lutealen Phase (in der zweite Zyklushälfte nach dem Eisprung bis zum Einsetzen der Periode) auf. Das heißt, Frau leidet unter einer Gelbkörperschwäche. Östrogen (aus der ersten Zyklushälfte) nimmt überhand, es kommt zu einem Ungleichgewicht von Östrogen zu Progesteron. Das wiederum wird häufig begleitet von einem erhöhten Prolaktinspiegel, der seinerseits die Progesteronproduktion noch weiter behindert. Ebenso ist die Schilddrüse am Geschehen beteiligt und einige Nährstoffe. Lassen Sie zuerst einen umfassenden Laborcheck durchführen. Es geht dann meistens auch ohne „Pille“. Die synthetische Gabe von Hormonen lässt nämlich unsere eigene Hormonproduktion langsam versiegen. Warum mehr anstrengen als nötig, sagt sich der Körper, es kommen die Hormone ja von außen. Aber starten die Systeme auch wieder, wenn irgendwann die Pille abgesetzt wird?

Die Früchte des Mönchspfeffers Agnus castus oder auch Keuschlamm genannt, werden bei PMS am häufigsten als pflanzliche Alternative eingesetzt. Wie uns der Namen schon ahnen lässt, wurde die Pflanze früher eingesetzt, um die weltlichen Gelüste von Mönchen und Nonnen zu reduzieren. Das sollten Sie bei der Einnahme von stofflichen Agnus-Castus-Präparaten möglicherweise berücksichtigen (Alternativen sind homöopathisch aufbereitete Präparate). Agnus castus reduziert aber recht gut die Symptome des prämenstruellen Syndroms insbesondere Brustbeschwerden und unregelmäßige Menstruationszyklen. Seine Stärke ist die Senkung des Prolaktins und damit erhöht sich der Progesteronspiegel fast wie von selbst.

In vielen Fällen ist ein Mangel an essentiellen Fettsäuren bei PMS-Betroffene nachzuweisen. Omega-3-Fettsäuren (aus Fisch-/Krillöl) und Gamma-Linolensäure wirken modulierend auf die Hormonlage. Der Körper scheint durch die Zufuhr unempfindlicher auf die Prolaktin-Schwankungen zu reagieren.

Besonders wertvoll ist das Borretschöl (Borago Officinalis). Es verfügt über zwei Inhaltsstoffe mit medizinischer Wirkung. Dazu gehören die mehrfach ungesättigten Omega-6-Fettsäuren Linolsäure und die Gamma-Linolensäure in einem guten Verhältnis. In Verbindung mit Vitamin E profitieren hier auch Frauen, die über trockene Haut (Neurodermitis) und Schleimhäute klagen.

Positiv auf das seelische Wohlbefinden kann sich die Gabe von Vitamin B6 darstellen. Dieses Vitamin aus der B-Gruppe ist an der Synthese von Serotonin und Dopamin beteiligt. Stress und die zusätzliche Östrogendominanz leeren die B6 Speicher in der Leber.

Und last but not least: Wir wissen, dass die Leber mit dem Abbau des starken Hormonungleichgewichts schlichtweg überfordert ist. Auch Frauen, die hormonell verhüten, empfehle ich eine Unterstützung ihrer Leberfunktion (z.B. mit Bitterstoffen wie Artischocke, Mariendistel, Löwenzahn und Schöllkraut).

Wenn die Tage gekommen sind leiden viele Frauen unter starken Schmerzen. Woher das kommt und was gegen die Beschwerden hilft, lesen Sie hier: Hilfe bei Menstruationsschmerzen


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Ihre Expertin für Frauengesundheit, Andrea Mohr


Anmerkung der Redaktion: Wenn Sie Fragen oder eigene Erfahrungen zum Thema mit uns teilen möchten, dann schreiben Sie uns gerne an!

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