Was seht ihr? Die Auflösung

Langhoff,-Miriam-(1-von-16)

Viele von euch werden sich gefragt haben, was es mit der hübschen jungen Frau auf sich hat, die wir euch im Magazin und auf Facebook mit der Frage:“Was seht ihr, wenn ihr diese Frau betrachtet“ zeigten. Der eine oder andere wird sich Gedanken gemacht haben, manche konnten sich mit Sicherheit überhaupt nicht erklären, was wir vorhaben. Viele von euch werden erkannt haben, dass die abgebildete Frau besonders ist, oder etwas Besonderes an sich hat. Aber was? Ich bin mir sicher, dass euch die Antwort, die wir für euch haben, sehr überrascht.

Langhoff,-Miriam-(7-von-16)

Eine mutige junge Frau, leben mit Behinderung

Miriam hat von Geburt an eine Querschnittslähmung,die sich bei ihr vom Bauchnabel abwärts auswirkt. In der Zeit als Miriam geboren wurde konnte man eine derartige Behinderung im Vorfeld nicht feststellen. Ihre Eltern, voller Liebe, stellten sich recht schnell auf die Situation ein und behandelten sie von Anfang an wie ein ganz „normales“ Kind. Auch wenn mir der Begriff nicht zusagt, ist es gängig die Menschen in „normal“ und „nicht normal“ einzuteilen. Alles was von der Norm abweicht ist anders, fremd. Nur wer legt diese Norm fest? Nachdem ich mit Miriam gesprochen hatte war mir eines sofort klar: Diese Frau ist normaler als die meisten Menschen da draußen. Miriam ist voller Mitgefühl für andere, Verständnis und wirkt sehr mutig. Sie ist sozial engagiert und hilft gerne. Sie lacht viel, ist fröhlich und hat eine außerordentliche Portion Lebensfreude. Normaler gehts nicht, oder?Langhoff,-Miriam-(13-von-16)

Miriam ist sehr stolz auf ihre Eltern. Stolz, dass ihre Eltern es geschafft haben ihr trotz der Behinderung ein normales Leben zu bieten. Stolz, auf die Stärke ihrer Eltern, die sie an Miriam weitergegeben haben. Man merkt, wie viel es ihr bedeutet, dass ihre Eltern sie immer normal behandelt haben und sie unterstützt haben selbstständig zu sein. Das Thema „Behinderung“ kam zuhause nicht oft auf, wie sie berichtet. Ich fragte mich wie die Mitmenschen auf Miriam reagieren, unabhängig von Eltern und Verwandten? Wird sie schräg angeschaut, wenn sie alleine unterwegs ist? Miriam berichtet mir mit einer hörbaren Zufriedenheit, dass sie nie Probleme mit ihren Mitmenschen hatte. Als sie noch jung war, da war es jedoch am einfachsten. Die Kinder im Kindergarten sprachen sie ganz direkt auf ihre Behinderung an, fragten sie, weshalb sie nicht mit auf Bäume klettern könnte. Miriam erklärte es den Kinder mit der gewohnten Leichtigkeit und der Drops war gelutscht, wie sie so schön sagt. Jetzt, mit Erwachsenen, verhält es sich etwas anders. Miriam merkt schon, dass die Frage im Raum steht. „Was ist mit ihr, was hat sie?“ Erwachsene trauen sich im Gegensatz zu Kindern oftmals nicht zu fragen, ein großer Unterschied. Deshalb kommen bloße Blicke schon vor. Miriam ist jedoch so offen, dass es ihr absolut nichts ausmachen würde wenn man sie anspricht. Im Gegenteil. Sie liebt die Kommunikation mit anderen Menschen und strahlt eine Freundlichkeit aus, die schwer zu übertreffen ist.Langhoff,-Miriam-(14-von-16)

Wie wichtig es ist, selbst auf die Menschen zuzugehen erklärt Miriam mir in unserem Gespräch auch. Sie sagt es sei wichtig, eine positive Energie auszustrahlen und eine gewisse Offenheit. Ganz wichtig ist es Miriam auch, auf keinen Fall in Selbstmitleid zu verfallen. Sie ist wirklich taff. Sie sieht ihr Leben als eine Aufgabe. Als ihre Aufgabe. Wer selbst gut mit sich und seiner Behinderung umgeht kann dies auch ausstrahlen. Miriams Motto: „Du hast nur dieses eine Leben, mach was daraus und genieße es.“ Für sie gibt es nichts schlimmeres als in Watte gepackt zu werden. Was sie alleine schafft, das will sie auch machen. Sie nimmt aber auch Hilfe an, wenn sie welche benötigt.Langhoff,-Miriam-(9-von-16)

Was wir besonders erwähnenswert finden: Miriam spielt seit 5 Jahren mit Begeisterung Theater. Sie ist die einzige in ihrer Theatergruppe mit Handicap. Außerdem arbeitet sie als leitende Verwaltungsangestellte bei einem großen Wohlfahrtsverband. In beiden Bereichen ist sie voll integriert. Der Rollstuhl spielt keine Rolle.

Miriam wünscht auch anderen Menschen den Blick für das wirklich wichtige und schöne im Leben. Genießt euer Leben, so lange ihr es könnt… Egal ob nun behindert oder nicht, sagt sie. Schöne Message, finden wir! Wenn wir uns Miriam, ihre Lebensfreude und Freundlichkeit anschauen, sollten wir uns dann nicht fragen: Sind wir dankbar genug für unser Leben?

Ich hoffe ich konnte euch ein wenig über diese wunderbare Frau erzählen, die ich nur durch ein Gespräch ins Herz geschlossen habe.

4 Comment

  1. Hallo Miriam

  2. Hallo Miriam

  3. Hallo,

    was soll ich sagen ?!
    Pure Lebensfreude und unglaublich tolle Frau.

    Lieber Gruß

    Alexa Kästner <3

  4. Ich habe das große Glück Miriam persönlich zu kennen, und wir arbeiten zusammen.

    Sie ist eine so tolle starke Frau. Viele Menschen, mit und auch ohne Behinderung, sollten sich an ihr ein Beispiel nehmen.

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