Wie stehts um Deutschlands Zähne?

Die häufigsten Zahnkrankheiten der Deutschen

Teil 1
Unsere Zahngesundheit kann Auswirkungen auf unseren gesamten Organismus haben. Somit sind gesunde Zähne und Zahnfleisch wichtig, um Krankheiten vorzubeugen. Diese Tatsache wird jedoch immer wieder außer Acht gelassen. Insbesondere Menschen, die Angst vor dem Zahnarzt haben, bekämpfen Schmerzen mit Tabletten, statt die Ursache zu bekämpfen. Hieraus entsteht ein Teufelskreis, den es mithilfe von sanften Methoden zu durchbrechen gilt. Denn die regelmäßige Kontrolle der Zähne ist unerlässlich für ein gesundes Leben und den Schutz vor Zahnkrankheiten.

In Deutschland zählen Karies und Parodontitis zu den häufigsten Zahnerkrankungen. Wie diese Krankheiten entstehen und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, erklärt Sven Krain, Zahnarzt und Implantologe aus Hannover. Bereits seit 2009 arbeitet Sven Krain in seiner eigenen Praxis. Im selben Jahr schloss er die Weiterbildung zum Implantologen ab. Sein Fokus liegt unter anderem auf der Endodontie, der Parodontitisbehandlung und ästhetischer Zahnmedizin. Zusätzlich ist Herr Krain in seiner Praxis auf die Behandlung von Angstpatienten spezialisiert.

Wie entsteht Karies?
Im Mund befinden sich jede Menge Bakterien, die meisten davon sind harmlos. Werden jedoch Nahrungsmittelreste nicht konsequent und gründlich entfernt, bilden diese die so genannte Plaque, also eine Art Zahnbelag. Durch den Stoffwechsel der Bakterien, die die Nahrungsmittelreste verdauen, entsteht eine Säure, welche die Zahnhartsubstanz angreift. Über dieses kleine Loch im Zahn gelangen schließlich immer mehr schädliche Bakterien in das Innere des betroffenen Zahns. Je tiefer die Bakterien vordringen, desto eher bereiten sie Schmerzen. Da dies jedoch einige Zeit dauert, merkt der Patient oft lange nicht, dass eine Karieserkrankung besteht. Deshalb ist gewissenhaftes Zähneputzen und das Einhalten von Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt unerlässlich, um einen möglichen Kariesbefall frühzeitig zu erkennen und entsprechend handeln zu können.

So läuft die Behandlung von Karies ab
Die Behandlung richtet sich nach dem Befund. Ist noch kein spürbares Loch entstanden, kann der Zahn mittels Fluorid remineralisiert und so widerstandfähiger gegen Karies gemacht werden. Der Vorteil liegt hierbei in der Erhaltung der natürlichen Zahnsubstanz. Ist die Erkrankung bereits weiter fortgeschritten, ist das Abtragen der geschädigten Zahnsubstanz nach wie vor einer der sichersten Methoden, um die Bakterien zu beseitigen. Um das „ausgefräste“ Loch zu versiegeln, kommen nun unterschiedliche Materialien infrage. Beispielsweise Kunststoff- oder Keramikfüllungen, die in zahnfarben kaum auffallen. Ist ein großer Teil der Zahnkrone zerstört, sollte dieser ganz oder zumindest teilweise überkront werden.

Weit fortgeschrittene Karies erfordert eine Wurzelbehandlung
Wenn die Bakterien das Zahnmark befallen haben, wird meist eine Wurzelbehandlung durchgeführt. Dadurch kann der Zahn im besten Fall erhalten werden. Da eine Wurzelbehandlung jedoch aufgrund von stark verästelten Wurzelkanälen nicht immer sofort erfolgreich ist, kann eine erneute Behandlung dafür sorgen, dass der Zahn bakterienfrei wird. Sollte auch die Revisionsbehandlung nicht den erwünschten Erfolg bringen, kann eine Wurzelspitzenresektion den Zahn eventuell noch retten. Sollte dem nicht so sein, ist es wichtig, die Zahnlücke so schnell wie möglich wieder zu schließen. Hierfür eignen sich Implantate, da diese den Knochenrückgang und das Kippen der Nachbarzähne in Richtung Lücke verhindern.

Vorbeugende Maßnahmen
An erster Stelle steht natürlich das Zähne putzen. Kinder sollten bereits früh an regelmäßiges Putzen der Zähne gewöhnt werden. Zwar fallen die Milchzähne irgendwann aus, geschieht dies jedoch kariesbedingt zu früh, fehlt der Platzhalter für den nachkommenden Zahn und das Gebiss kann sich verschieben. Ein weiteres Risiko ist die Belastung des Organismus mit den schädlichen Bakterien, denn diese schwächen den Körper. Deshalb trägt die Reinigung der Zähne nicht nur zur Mundhygiene, sondern zur Gesunderhaltung des ganzen Körpers bei. Doch ob von Hand oder elektronisch geputzt wird: An manche Zwischenräumen und Ecken kommt der Bürstenkopf kaum heran. Hier hilft zunächst Zahnseide und zusätzlich eine regelmäßig durchgeführte professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt. Dadurch können Zahnbeläge und Zahnstein wirksam entfernt werden.
Nachdem Sie im ersten Teil des Artikels Wissenswertes über Karies erfahren haben, geht es im zweiten Teil um Parodontitis, deren Entstehung und mögliche Behandlungen.


Dies ist ein Fachartikel von Sven Krain

 

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