Frauenleiden Blähbauch – Ursachen & Hilfe

Sind Sie schwanger? Nein, ich habe einen Blähbauch

„Ich fühle mich so aufgebläht“ ein häufig ausgesprochener Satz in meiner Praxis, der viele Frauen unglücklich macht.


Was kann hinter einem Blähbauch stecken? Die üblichen Verdächtigen sind:

Nahrungsmittelintoleranzen (Fructose, Laktose, Sorbit u.v.m.)
Gestörte Darmflora meist mit Pilzbelastung
Verdauungsschwäche
Mangelnde Bewegung (die berühmten 1000 Schritte…)
Medikamente (wie Antibiotika)
Stress und damit verbundenes hektische Essen, Ablenkung durch TV etc.

Und nun ein paar wenig bekannte Ursachen, die mit der Verdauung an sich wenig zu tun haben:

Schwäche der Bauchmuskulatur
Flache Atmung (wie wäre es mit Yoga)
Emotionale Belastung „Darmhirn hat Angst“
Hormone

Hausärzte schicken Patienten mit Blähungen recht häufig zu Nahrungsmittel-unverträglichkeitstests. Mit einer dicken Mappe kommen sie dann in meine Praxis und bitten um Hilfe und Erklärung. Was jedoch fehlt ist ein umfassender Stuhltest. Dieser sollte stets vor einem Allergietest gemacht werden, dann wenn die Darmflora saniert und die Schleimhaut beruhigt wurde, sind einige der bestehenden Unverträglichkeit „nur“ noch Intoleranzen oder sogar ganz verschwunden.

Eine Stuhlanalyse zeigt mögliche Floraverschiebungen, Pilzbelastungen und Verdauungsrückstände und entzündete Schleimhäute. Aber vor allem welche Bakterien besonders viele Gase bilden, die zum Blähbauch führen, wie z.B. Clostridien.

Das bekanntestes und eines der ersten Symptome einer Darmpilz-Erkrankung ist der Blähbauch. Nach Genuss von Süßigkeiten dehnt sich der Bauch deutlich nach vorn aus. Kohlenhydrate gären und der Pilz verdrängt die wichtigen und guten Darmbakterien. Sie sind es meist, die diktieren auf was der Mensch Appetit hat: Pilze lieben nun mal Süßes und machen den bekannten Heißhunger.

Ändert sich die Anzahl einzelner Bakterienarten, gerät die Darmflora in Schieflage. Unsere Mikrobiota liebt die Ausgewogenheit, die Balance zwischen Gasbildner und Gasabbauer. Das heißt, dass nicht die Nahrung selbst bläht, sondern die Bakterien „dicke Luft“ bei der Verstoffwechselung unserer Nahrung bilden.

Gasbildung im Darm ist an sich nichts Ungewöhnliches. Entstehende Gase werden normalerweise problemlos vom Organismus absorbiert und über die Lunge wieder ausgeschieden. Dazu gehört aber eine funktionierende Atmung mit regelmäßiger Bewegung. Heutzutage atmen wir meistens viel zu flach. Der Blähbauch drückt sich hoch und kann sogar zu Herzbeschwerden führen.

Blähungen sind auch nicht ungefährlich, denn es handelt sich nicht um harmlose Luft, sondern um hochgiftige Fäulnisgase, die das Verdauungssystem, die Flora, die Schleimhaut und sogar die Leber extrem belasten (Diagnose Reizdarm).

Mein Tipp für Sie: Artischockenblätter, Fenchel, Pfefferminzöl, Kümmel, Anis, Papaya und Ingwer  – als Tee oder pflanzliche Arzneimittel – enthalten Bitterstoffe und regen die Verdauungssäfte an.

Interessantes aus der Hormon-Praxis:
Manche Frauen leiden an den Tagen vor der Menstruation an einem Blähbauch oder dann in den Wechseljahren. Das liegt daran, dass der Körper in dieser Zeit vermehrt Wasser im Gewebe einlagert, bedingt durch einen Östrogenmangel.

Haben Sie schon von der Darm-Hirn-Achse gehört? Es gibt eine Verbindung zwischen unseren Geschlechtshormonen und dem „Glückshormon“ Serotonin, welches im Gehirn wirkt. Aber eben nicht nur da, sondern Serotonin ist überall im Körper vorhanden – in großen Mengen im Darm. Dort sorgt es mit Östrogen für die richtigen Bewegungen. Vor der Menstruation dominiert aber das Hormon Progesteron. Und das bedeutet im Umkehrschluss weniger Östrogen, also weniger Serotonin und damit weniger Darmbewegung. Es kann leichter zu den typischen Symptomen einer Obstipation wie ein aufgeblähter Bauch, das Gefühl der Völle und Unwohlsein sowie letztendlich einer Verstopfung kommen.


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Ihre Expertin für Frauengesundheit, Andrea Mohr

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