Das kann Intimchirurgie – Teil 2

Das Schweigen brechen: Das kann die Intimchirurgie

(Teil 2)

Im ersten Teil dieses Artikels berichtete Dr. von Lukowicz, dass immer mehr Frauen mit dem Aussehen ihres Intimbereichs unzufrieden sind und sich für chirurgische Korrekturmöglichkeiten interessieren. Nun erklärt er, wie die einzelnen Verfahren ablaufen und welche Risiken es gibt.

So funktioniert die Schamlippenverkleinerung

Häufig wünschen sich die Frauen, die eine auf Intimchirurgie spezialisierte Praxis aufsuchen, kleinere Schamlippen. Bei der Korrektur achten versierte Ärzte darauf, die ästhetische Einheit aus Klitoris, Klitorismantel und inneren Schamlippen zu verbessern und einen individuellen Behandlungsplan zu entwerfen.

Es gibt mehrere Operationstechniken, aus denen der Arzt die für die jeweilige Patientin passendste auswählt. Muss die Klitoris verlagert werden? Welche Hautanteile sind zu entfernen? Ist eine Straffung des Klitorismantels nach oben nötig? Der Arzt macht sich ein genaues Bild der Ausgangssituation und bespricht mit der Patientin im Detail, welche Maßnahmen notwendig sind, um die ersehnten Erfolge zu erzielen.
Meist reicht eine lokale Betäubung aus, auf Wunsch erhält die Patientin aber eine Vollnarkose. Nach der Operation sollten Sie sich möglichst schonen. In der ersten Nacht kann die Wunde brennen und wehtun, weshalb Ihnen der Arzt Schmerzmittel verschreibt. Nach zwei bis drei Tagen können Sie in der Regel wieder arbeiten. Allerdings sollten Sie Reibung an der Wunde in den ersten sechs Wochen vermeiden.
Der Eingriff gilt als risikoarm. Zu möglichen Komplikationen gehören Schwellungen, Blutergüsse, Wundheilungsstörungen und Narben. Bei unsachgemäßer Operation können auch Probleme beim Geschlechtsverkehr auftreten.

Mehr Lustempfinden dank Scheidenstraffung

Nach einer Geburt kann ein überdehnter Scheideneingang zu reduziertem Lustempfinden führen. Dann kann eine Operation Abhilfe schaffen. Eine Scheidenstraffung kann aber auch verhindern, dass die Gebärmutter und die Blase absinken und dadurch Inkontinenz vermeiden.

Je nach Befund setzt der Arzt Hyaluronsäure, den Laser oder das Skalpell ein. Hyaluronsäure bildet der Körper selbst, weshalb dieses Verfahren sehr schonend ist. Auch der Laser ist schmerz- und blutungsarm. Bei starker Überdehnung der Scheide ist jedoch eine Operation das mittel der Wahl, um überschüssige Hautpartien zu entfernen. Selten kommt es dabei zu einer Verletzung von Darm und Blase.

Weitere Korrekturen im Schambereich

Die Schamlippen können nicht nur verkleinert, sondern auch vergrößert werden. Dabei wird Eigenfett oder Hyaluron in die äußeren Schamlippen gespritzt, damit diese die inneren Schamlippen bedecken. Sowohl die inneren als auch die äußeren Schamlippen können mit zunehmendem Alter oder aufgrund von Schwangerschaften erschlaffen. Abhilfe schafft hier die Therapie mit Radiofrequenz und nicht-fokussiertem Ultraschall, die die Kollagenbildung in den tieferen Gewebeschichten anregen.

Der Schamhügel kann alters- oder hormonell bedingt ausgeprägter sein – dies kann bei Frauen dazu führen, dass sie sich in enger Kleidung und bei Intimkontakt unwohl fühlen. Ein kleiner Eingriff, der auf dem Prinzip der Fettabsaugung basiert, modelliert den Venushügel und kann mit einer Unterbauchstraffung kombiniert werden. Dadurch kann der erfahrene plastische Chirurg einen harmonischen Übergang in diesem Bereich erzielen.

Ob ein intimchirurgischer Eingriff im Einzelfall sinnvoll ist, welche Veränderungen möglich und welche Maßnahmen notwendig sind, um das Ziel der Patientin zu erreichen, sollte in einem ausführlichen Gespräch mit dem Arzt besprochen werden. Lassen Sie sich gut aufklären – es geht um Sie und Ihre Gesundheit!


Dies ist ein Fachartikel von Dr. von Lukowicz

 

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