Sprechstunde: Was passiert eigentlich bei einer Magenspiegelung?

Magen- und Darmspiegelungen

Methoden, Unterschiede und Vorbereitung

(Teil 1)

Vielleicht hat Ihnen Ihr Hausarzt schon einmal zu einer Magen- oder Darmspiegelung geraten. Der Chirurg Dr. Merkle vom Viszera Chirurgie-Zentrum München erklärt, was bei diesen Eingriffen auf Sie zukommt, wo die Unterschiede liegen und wie Sie sich vorbereiten können.

Magen- und Darmspiegelung: Was ist der Unterschied?

Magen- und Darmspiegelungen sind endoskopische Untersuchungen des Verdauungstraktes. Bei beiden Methoden führt der Arzt ein Endoskop, einen biegsamen Schlauch mit Kamera und Lichtquelle, in die Speiseröhre beziehungsweise den After ein, um entweder nach Erkrankungen des Magens oder des Darms zu suchen.

Bei der Magenspiegelung (Gastroskopie) kann der Arzt neben dem Magen auch die Speiseröhre und den Zwölffingerdarm untersuchen, während er sich bei der Darmspiegelung (Koloskopie) auf den unteren Verdauungstrakt und den letzten Abschnitt des Dünndarms konzentriert.

Verschiedene Einsatzgebiete im Überblick

Beide Verfahren werden häufig gleichzeitig durchgeführt:

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Bei chronischen Durchfällen sind beide Untersuchungen möglich. Je nachdem, ob der Arzt die Ursache im Dick- oder im Dünndarm vermutet, wählt er das passende Verfahren aus. Auch bei unklarer Gewichtsabnahme oder Eisenmangel sind beide Spiegelungen denkbar.

Wie läuft eine Magenspiegelung ab?

Sechs Stunden vor der Magenspiegelung dürfen Sie nichts mehr essen und trinken. Gerinnungshemmende Medikamente sind eventuell kurzzeitig abzusetzen. Am besten halten Sie dazu Rücksprache mit Ihrem Arzt, der Ihnen gerne erklärt, welches Vorgehen in Ihrem Fall am sinnvollsten ist.

Vor Beginn der Magenspiegelung betäubt der Arzt Mund und Rachen des Patienten und spritzt bei Bedarf ein Beruhigungsmittel in die Vene. Dann führt der Arzt das Gastroskop, eine spezielle Form des Endoskops, in die Speiseröhre bis in den Zwölffingerdarm ein, um nach Gewebeveränderungen, Entzündungen oder anderen Auffälligkeiten zu suchen. Bei Bedarf entnimmt der Arzt auch eine Gewebeprobe. Die ganze Untersuchung dauert meist nicht länger als fünf bis zehn Minuten.

Nach der Magenspiegelung können kurzzeitig Heiserkeit oder Völlegefühle auftreten. Innere Verletzungen sind selten.

Wie eine Darmspiegelung abläuft und welche Vorbereitungen für diesen Eingriff zu treffen sind, erfahren Sie im zweiten Teil des Artikels.


Dies ist ein Fachartikel von Dr. Merkle

 

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