Sprechstunde: Was erwartet mich bei einer Darmspiegelung?

Magen- und Darmspiegelungen

Methoden, Unterschiede und Vorbereitung

(Teil 2)

Im ersten Teil dieses Artikels ging es um die Frage, wie sich Magen- und Darmspiegelungen unterscheiden und wie eine Magenspiegelung abläuft. Nun erklärt der Chirurg Dr. Merkle vom Viszera Chirurgie-Zentrum München alles Wissenswerte rund um die Darmspiegelung.

Tipps für die Vorbereitung

Fünf Tage vor der Darmspiegelung sollten Sie auf Lebensmittel verzichten, die Körner enthalten. Am Tag vor dem Eingriff wiederum nehmen Sie am besten ein leicht verdauliches Frühstück und Mittagessen zu sich. Sie können beispielsweise auf Brei, kernloses Obst oder Joghurt zurückgreifen.

Am Nachmittag sind nur noch Flüssigkeiten wie Brühe, klare Säfte oder Kräutertees erlaubt. Wenn Sie Hunger haben, trinken Sie am besten etwas, um den Magen zu füllen. Cola, Kaffee oder schwarzer Tee können die Darmwand färben und sind daher eher ungünstig.

Am Nachmittag und fünf Stunden vor der Magenspiegelung müssen Sie ein Abführmittel trinken, um den Darm ganz zu entleeren. Zudem müssen Sie reichlich klare Flüssigkeit trinken, um den Darm gründlich zu reinigen. Diese „zweiteilige“ Vorbereitung ermöglicht das beste Reinigungsergebnis. Denn je sauberer der Darm ist, desto besser sind auch kleinste Polypen zu erkennen. Ist der Darm nicht gründlich genug gereinigt, muss die Darmspiegelung eventuell an einem anderen Tag wiederholt werden.

Wenn Sie Medikamente nehmen, sollten Sie darüber hinaus mit Ihrem Arzt sprechen, ob eine kurzzeitige Pause sinnvoll ist.

Wie läuft die Darmspiegelung ab?

Vor der Untersuchung erhält der Patient ein Beruhigungsmittel, damit die Darmspiegelung nicht zu unangenehm ist. Dann führt der Arzt ein Endoskop in den After ein, an dem eine Lichtquelle und eine kleine Kamera befestigt sind. Falls der Arzt Auffälligkeiten findet, entnimmt er Gewebeproben, die schließlich im Labor untersucht werden.

Wenn der Patient schon einmal am Bauch operiert wurde, ist es wegen möglicher Verwachsungen manchmal nicht möglich, den ganzen Dickdarm zu untersuchen.

Die Darmspiegelung ist ein Standardeingriff, den die Krankenkassen bei entsprechender Indikation wie zum Beispiel bei der Darmkrebsvorsorge übernehmen.


Dies ist ein Fachartikel von Dr. Merkle.

 

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