Darmkrebs – Oft treten Symptome erst spät auf

Darmkrebsvorsorge – so schützen Sie sich!

(Teil 2)

Im ersten Teil dieses Artikels ging es darum, wie ein gesunder Lebensstil Darmkrebs vorbeugen kann. Zur Darmkrebsvorsorge gehört es aber auch, sich regelmäßig untersuchen zu lassen. Die Internistin Dr. Gergelyfy erklärt, welche Methoden es gibt, wann die Kasse zahlt und welche Symptome auf Darmkrebs hinweisen können.

Darmkrebs-Symptome sind eher unspezifisch

Darmkrebs ist eine im schlimmsten Fall tödliche Krebserkrankung, weil sich die Tumorzellen manchmal über lange Zeiträume ausbreiten, bevor Symptome auftreten. Die Beschwerden sind häufig eher unspezifisch: Blut im Stuhl, Bauchkrämpfe, Schleimabgang mit dem Stuhl oder Blutarmut gehören dazu. Weil es für Patienten fast unmöglich ist, Darmkrebs selbst zu erkennen, sollten sie regelmäßige Vorsorge-Untersuchungen wahrnehmen. Früh erkannt, ist Darmkrebs heilbar!

Test auf Blut im Stuhl

Weil Tumore Blutspuren im Darm hinterlassen, die mit dem bloßen Auge kaum erkennbar sind, ist der Test auf Blut im Stuhl eine etablierte Methode zur Darmkrebsfrüherkennung. Dieser Test reicht allerdings nicht aus, um Darmkrebs eindeutig zu identifizieren. Einerseits muss der Tumor zum Zeitpunkt der Stuhlentnahme nicht unbedingt bluten, andererseits können festgestellte Blutspuren beispielsweise auch von Hämorrhoiden stammen. Deshalb folgt bei positivem Blutnachweis eine komplette Darmspiegelung. Dabei reicht es nicht aus, nur den Enddarm oder die linke Darmhälfte zu untersuchen, wie es teilweise immer noch praktiziert wird.

Ablauf der Darmspiegelung

Bei der Enddarmspiegelung führt der Arzt ein glattes, von innen beleuchtetes Kunststoffröhrchen in den After ein, um den Mastdarm zu untersuchen. Alle anderen Darmabschnitte, die weiter als 20 cm vom Darmausgang entfernt sind, erreicht der Arzt mit einem biegsamen Schlauch, in den eine Lichtquelle und eine Kamera integriert sind. Bei auffälligen Befunden werden Gewebeproben entnommen. Werden bei der Spiegelung Polypen entdeckt, können diese direkt entfernt und anschließend unter dem Mikroskop untersucht werden. In der Regel wird die Darmspiegelung in einem kurzen, angenehmen Dämmerschlaf durchgeführt, so dass keine Schmerzen zu befürchten sind.

Die Darmspiegelung (Koloskopie) gehört heute zu den Standarduntersuchungen in der Medizin und ist die Methode der Wahl zur Darmkrebsvorsorge. Die Koloskopie gilt als sehr sichere Untersuchung – das Risiko einer relevanten Blutung oder gar einer Darmverletzung ist sehr gering. Ab dem 55. Lebensjahr übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Koloskopie, die vor allem von Gastroenterologen durchgeführt wird. Wenn Sie ein höheres Darmkrebsrisiko haben, sollten Sie aber bereits früher eine Vorsorgeuntersuchung wahrnehmen. Auch hierfür kommen die Krankenkassen auf.

Fazit: An Darmkrebs müsste heute keiner mehr sterben, wenn die Möglichkeit zur Vorsorge-Koloskopie konsequent genutzt werden würde. Seit der Einführung der Untersuchung im Jahr 2002 hat aber nur jeder fünfte Erwachsene über 50 Jahre die Chance zur Darmkrebsvorsorge ergriffen. Wer einmal im Jahr eine Blutuntersuchung und alle zehn Jahre eine Darmspiegelung vornehmen lässt, verringert sein Darmkrebsrisiko um bis zu 90 Prozent. Vorsorge lohnt sich also!


Dies ist ein Fachartikel von Dr. Gergelyfy

 

Kommentieren

E-Mail (wird nicht veröffentlicht)