Demenz – Im Umgang mit dementiell veränderten Angehörigen

 

Demenz – Eine Krankheit die immer mehr Menschen trifft

woman-441415_1280Wie gehe ich damit um, wenn ein naher Angehöriger an Demenz erkrankt?
Durch den demografischen Wandel steigt die Anzahl der demenziell veränderten Menschen. Betroffene Angehörige sind oft mit der Pflege und Betreuung überfordert, deswegen möchte ich Ihnen einige Tipps geben, die Ihnen den Umgang leichter machen könnten:

–  Verbessern Sie nicht die Sprache des Betroffenen. Lassen Sie ihn/sie aussprechen, auch wenn es länger dauert.
– Steigen Sie immer in die Welt ein, in der sich der Erkrankte gerade befindet. Holen Sie ihn/sie in seiner Welt ab (z.B. wenn ein Erkrankter das Gefühl hat, es befindet sich etwas unter dem Bett, sagen sie nicht: „Ach Blödsinn, da ist nichts.“ Der Erkrankte empfindet die Situation als realistisch. Geben Sie sich Mühe darauf einzugehen indem sie beruhigend wirken und sich unter das Bett begeben um die Situation für den Betroffenen in seiner momentanen Realität zu entschärfen.
– Sorgen Sie für eine stressfreie Umgebung, vermeiden Sie Reizüberflutung. Z.B. sollte das TV nicht zu oft laufen, dazu Gerede und evtl. noch ein Radio das irgendwo läuft. Dies steigert die Unruhe und der Demente wird unsicher.

–  Lassen Sie die Wohnräume des Dementen so wie sie sind und verstellen sie keine Möbel. Die gewohnte Umgebung ist für den Erkrankten sehr wichtig. Im Laufe der Krankheit verliert der Patient die Orientierung und es ist leichter für ihn, wenn die Dinge beständig bleiben.
–  Achten Sie auf die Sturzgefahr (Teppiche, schlechte Beleuchtung) bei beginnender Gangunsicherheit.
–  Fangen Sie auf jeden Fall früh damit an das Gedächtnis zu trainieren. Dazu findet man allerhand im Internet, z.B. das Training: Sprichwörter ergänzen. Denn auch demenziell veränderte Menschen brauchen Erfolgserlebnisse und hierfür eignen sich kleine Gedächtnisspiele optimal. Doch bitte beachten Sie: Wenn Sie das Training zu schwierig gestalten, kann dies zu einer aggressiven Stimmung bei dem Betroffenen führen. Also beachten Sie ein individuell abgestimmtes Training. Hat der Betroffene früher gerne gerätselt, verwenden Sie Rätselfragen. Hat jemand gerne gesungen, singen Sie mit ihm/ihr und suchen sie Liederrätsel. In diesem Bereich gibt es viele verschiedene Dinge, die Sie als Angehöriger anwenden können. Wichtig ist der Erhalt des momentanen Gedächtnisses, nicht die Verbesserung. Denn diese können Sie nicht erzielen.
– Eine ruhige aber klare Ansprache ist wichtig, dabei fassen Sie sich aber am besten kurz. Machen Sie Aussagen wie: „Wir gehen spazieren, es ist schönes Wetter.“  Ist der Betroffene einverstanden, wird er mit gehen und wenn nicht, dann äußert er das. Ungeeignet wären Fragen oder Aussagen wie: „Was meinst du?“ oder „Eigentlich könnten wir spazieren gehen, aber ich bin nicht sicher, ob du das schaffst.“ Solche Fragen verunsichern.

Dies waren nur einige Tipps, sollten Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich gerne an unsere Redaktion.

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