Krampfadern (Teil 2)

Müssen Krampfadern behandelt werden?

Im ersten Teil dieses Artikels erklärte Frau Giebler von Viszera, welche Ursachen hinter Krampfadern stecken und an welchen Symptomen man sie erkennen kann. Im zweiten Teil erläutert Frau Giebler nun, wie die Diagnose gestellt wird und welche Behandlungsmöglichkeiten in Frage kommen.

Diagnose Krampfadern
Um Komplikationen vorzubeugen und das Venenleiden gezielt behandeln zu können, ist eine frühzeitige Diagnose wichtig. Ziel der Diagnosestellung ist es, das Ausmaß der Erkrankung abzuschätzen und eine geeignete Behandlungsweise festzulegen. Wird die beginnende Venenschwäche früh erkannt, kann mit einfachen Gegenmaßnahmen wie einer Kompressionsbehandlung begonnen werden. Eine Früherkennung hilft auch dabei, eine Überlastung der tiefen Venen zu verhindern und Beinthrombosen sowie Hautveränderungen zu vermeiden.
Wenn Krampfadern bereits bei anderen Familienmitgliedern bekannt sind, ist das eine wichtige Information für den Arzt. Er prüft außerdem den Zustand der Haut an den Beinen und betastet die Mündungsstellen der oberflächlichen Venen ins tiefe Venensystem, die sich an Leisten, Kniekehlen und an den Unterschenkeln befinden. Außerdem prüft der Arzt die arteriellen Pulse, um eine Durchblutungsstörung der Schlagadern auszuschließen. Außerdem wird der Blutdruck an den Armen gemessen.

Krampfadern: Behandlung
Liegt die Diagnose Krampfadern schließlich vor,stehen konservative und invasive Therapien zur Verfügung. Konservative Behandlungsoptionen beinhalten physikalische Maßnahmen wie Kneippanwendungen, kalte Unterschenkelgüsse oder Wassertreten. Viel Spazierengehen, Walking und Venengymnastik unterstützen die Pumpfunktion der Muskeln und fördern so den Rücktransport des Blutes zum Herzen.
Begleitend zur Entstauungstherapie können Venenmittel eingesetzt werden. Es gibt sie als Sprays, Salben oder Gel und sie werden direkt auf die Haut aufgetragen. Sie wirken leicht abschwellend und können subjektiv die Beschwerden lindern. Venenmittel können jedoch nur in Kombination mit anderen Therapien von Nutzen sein.
Invasive Maßnahmen beinhalten die Verödung (Sklerosierung) der Krampfadern, die Behandlung der krankhaften Venen von innen mittels Radiowellen- oder Lasertherapie sowie die operative Entfernung.

Bei der Sklerosierung wird ein Verödungsmittel in die Vene injiziert und so künstlich eine Venenentzündung erzeugt, bei der die Venenwände verkleben. Mit der Zeit vernarben sie. Bei den thermischen Verfahren wird mithilfe von Radiowellen oder Lasertherapie das Blut in der Vene koaguliert – sprich derart erhitzt, dass es zur Venenwand geleitet wird, die sich daraufhin auch erhitzt und verschließt. Laser- und Radiowellentherapie können vor allem bei leichten Krampfadern der Stammvenen zum Einsatz kommen. Die Erfolgsquote liegt bei 90 bis 95 Prozent.
Beim sogenannten Stripping werden Krampfadern teilweise oder komplett entfernt. So kann die Funktion der verbleibenden Venen erhalten beziehungsweise wiederhergestellt werden. Stripping-Operationen erfolgen meist ambulant, bei ausgedehnten Befunden auch stationär.

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