Krampfadern (Teil 1)

Müssen Krampfadern behandelt werden?

Rund die Hälfte aller Mitteleuropäer im Alter zwischen 25 und 74 Jahren leidet unter Krampfadern. Doch was hat es mit dieser Erkrankung genau auf sich und was kann man tun, wenn man die störenden Varizen loswerden will? Frau Giebler von Viszera gibt Antworten auf diese und weitere Fragen zum Thema Krampfadern.

Wie entstehen Krampfadern?
Krampfadern sind zum Leidwesen der Betroffenen gut sichtbare, geschlängelte Venen im Bereich der Beine – mitunter können sie auch im Beckenbereich auftreten. Sie stehen etwas hervor und lassen sich mit den Fingern gut tasten. Die im medizinischen Fachjargon Varizen genannten Vene sind nich nur kosmetisch störend, sondern verursachen auch andere Beschwerden.

Krampfadern entstehen durch eine Venenschwäche. Dabei schließen die Venenklappen, die vor allem in den oberflächlichen Venen sitzen, nicht richtig. Venöses Blut, das eigentlich vom Bein zum Herzen gepumpt werden soll, fließt dann wieder zurück und staut sich im Unterschenkel.
Man unterscheidet die primäre und sekundäre Varikose. Die Ursachen der primären Form sind nicht vollständig klar. Es scheint zumindest eine erbliche Komponente zu geben, sodass gewissen Menschen eine Veranlagung zu Bindegewebs- und Venenschwäche haben. Faktoren wie Übergewicht, Rauchen und stehende berufliche Tätigkeit können die Entstehung von Krampfadern weiter fördern. Frauen sind deutlich häufiger von dieser Erkrankung betroffen als Männer. Das liegt daran, dass sich das Östrogen auf die Struktur der Venenwände und Venenklappen auswirkt. In der Schwangerschaft lockern sich unter Einfluss des Progesterons auch Muskel- und Bindegewebe in den Venen. Die wachsende Gebärmutter erschwert zudem den Rückstrom des Blutes aus den Beinen.

Wenn Krampfadern eine andere Erkrankung zugrunde liegt, spricht man von der sekundären Form. Auslöser können Herzschwäche, Leberzirrhose und tiefe Beinvenenthrombosen sein.

Woran erkenne ich Krampfadern?
Zu Beginn der Erkrankung leiden Patienten häufig an geschwollenen Beinen, die sich schwer und müde anfühlen sowie Schmerzen bereiten. Kurz vor der Menstruation verschlimmern sich die Beschwerden. Auch abends, bei warmen Temperaturen und nach langem Stehen bzw. Sitzen zeigen sich die Symptome besonders deutlich.
Die Tendenz zu Schwellungen (Ödemen) kann mit Fortschreiten der Erkrankung zunehmen. Sie entstehen, weil das Blutvolumen und der Druck in den veränderten Venen erhöht sind. In der Folge wird die Flüssigkeit in das umliegende Gewebe gepresst. Da der Austausch von Sauerstoff in den gestauten Blutgefäßen geringer ist als im gesunden Zustand, kommt es zu einer Anhäufung von Stoffwechselprodukten. Die Haut kann sich dadurch entzünden (Ekzem) und von Juckreiz, Schuppung und Rötung begleitet sein.

Hält die Stauung des Blutes schon über einen langen Zeitraum an, kann die Haut dem chronischen Druck nicht mehr standhalten. Aus den Venen treten Blutbestandteile wie Eisenpigment aus und können zu dunklen Hautflecken führen. Wiederholen sich diese Vorgänge, können auch Narben zurückbleiben.

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