Schröpfen wie Michael Phelps

Schröpfen – Das traditionelle Therapieverfahren feiert sein Comeback

Haben Sie auch das Bild von Schwimmerstar Michael Phelps gesehen als er ins Olympia-Becken sprang? Nein, es waren keine missglückten Tattoos und auch keine mysteriöse Hauterkrankung. Die lila-farbenen runden Hautflecken kommen von Schröpf-Behandlungen. Seitdem feiert die jahrhundertealte Heilmethode, die ihren Ursprung in der Traditionellen Chinesischen Medizin hat, ihr Comeback – zu Recht.

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Quelle: https://www.facebook.com/michaelphelps


Was ist Schröpfen und wie wirkt es?

Beim Schröpfen wird mit Hilfe von Saugglocken ein Unterdruck auf bestimmten Hautarealen erzeugt. So entsteht ein Reiz im Organismus, der Blockaden auflöst und den Energiefluss des Körpers anregt.

Die Mehrdurchblutung an den behandelten Hautstellen „entstaut“ das darunter liegende Gewebe, wirkt so schmerzlindernd und regt die Arbeit der benachbarten Organe und das Immunsystem an. Darüber hinaus entsteht durch die intensive Saugwirkung ein Entgiftungseffekt. Gift- und Schadstoffe gelangen unter die Hautoberfläche der Glocke in die Lymphgefäße und werden so entsorgt.

Erfahrene Therapeuten kennen die Reflexzonen der Haut. Die meisten liegen am Rücken und sind mit einzelnen Organen verbunden. In der embryonalen Entwicklungszeit kann man jede Hautzone einem bestimmten inneren Organ zuordnen. Wer etwa eine Gallenkolik hat, spürt oft auch Schmerzen in der Schulter.
Diese Zusammenhänge der sogenannten „Headschen Zonen“ macht sich das Schröpfen zunutze. Setze ich also an einer bestimmten Hautzone einen Reiz, wird dieser durch das Nervensystem zu einem entsprechenden Organ geleitet und kann dort einen Heilungsprozess in Gang setzen. Aber auch lokale Beschwerden wie Verspannungen, Nervenschmerzen usw. finden in der Schröpf-Therapie eine deutliche Verbesserung.


 

Bei welchen Beschwerden ist eine Schröpf-Behandlung hilfreich?

Schröpfen wird angewendet bei: 

Muskulären Verspannungen (Myogelosen)
Migräne
Rückenschmerzen aller Art
Rheumatische Beschwerden
Hexenschuss
Knieproblemen
Menstruationsbeschwerden
Verdauungsbeschwerden (Reizdarm-Syndrom)
Galle- und Lebererkrankungen
Nierenleiden
Bluthochdruck
Schwächezuständen
Müdigkeit und Antriebslosigkeit
und beim „Lösen“ seelischer Knoten


 

Und wie sieht eine Behandlung aus?

Es wird unterschieden zwischen trockenem und blutigem Schröpfen. Der trockenen Variante schreibt man eine anregende und schmerzlindernde Wirkung auf den Organismus zu. Die Blutige verbessert den Fluss von Blut und Lymphe und wirkt entstauend auf die Mikrozirkulation. Bevor die Schröpfköpfe aufgesetzt werden, ritzt der Therapeut die Haut etwas an. Dann zieht der Unterdruck das Blut verstärkt nach außen. Und wenn Sie sich etwas Wellness gönnen möchten, fragen Sie nach einer Schröpf-Massage. Der Therapeut reibt die Haut mit einer durchblutungsfördernden Salbe ein und verschiebt die Schröpfköpfe in kreisenden Bewegungen über die Muskelzüge des Rückens. Wunderbar gegen die alltäglichen Verspannungen.

Eine Behandlung dauert je nach Erkrankung und Reaktion des Patienten fünfzehn bis dreißig Minuten. Für einfache Beschwerden reichen meist zwei bis drei Behandlungen, die in einwöchigem Abstand durchgeführt werden. Bei chronischen Beschwerden sind erfahrungsgemäß zwischen vier und zehn Behandlungen nötig.

Sie müssen allerdings mit diesen auffälligen rot-blauen Flecken rechnen, die nach wenigen Tagen von selbst verschwinden. Also entweder auf das Cocktailkleid am Abend verzichten oder stolz wie die Olympioniken die Blutergüsse (er)tragen.

Ein erfahrener Therapeut klärt Sie über Kontraindikationen auf.


 

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Ihre Expertin für Frauengesundheit, Andrea Mohr

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